Postkarte Cölbe

Cölbe: 100% Erneuerbare Energie

und volle Energieeffizienz bis 2040

Beispiel 1

Familie Schulze, als Solarfamilie ausgezeichnet, hat in die häusliche Energiewende investiert: Gut gedämmte Wände, Pelletheizung sowie Solarwärme und –strom vom Dach.

Hans Schulze hat bereits 1980 in einer Bürgerinitiative erste Sonnenkollektoren gebaut als Alternative zur Atomkraft. Als er dann 1998 mit seiner Frau Christine in Cölbe ein Haus erwarb, kam eine Solaranlage für die Warmwasserbereitung und eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung aufs Dach. Selbstverständlich wählte er Systeme von Wagner & Co Solartechnik aus Cölbe, wo er auch im Service arbeitete.
Im Rahmen einer umfassenden energetischen Sanierung mit starker Außenwanddämmung 10 Jahre später wurden die Solarsysteme erweitert und eine Pelletheizung eingebaut. Jetzt kann die Pelletheizung ab März/April völlig ausgestellt werden und die 13 m² große Solaranlage erzeugt dann den kompletten Wärmebedarf des Hauses bis Okt./Nov. So reduzieren sich die Heizkosten der Familie Schulze für ihre 160 m² Wohnfläche auf 400-500 € Heizkosten im Jahr!
In der Nachbarschaft regte das gute Beispiel zur Nachahmung an und so entstanden in den letzten Jahren 7 weitere Solaranlagen zur Warmwasserbereitung und 4 Photovoltaikanlagen!
Auf die Frage nach dem Warum antwortet Hans Schulze mit einem Zitat „Die letzte entscheidende Frage ist nicht, wie ich mich heroisch aus der Affäre ziehe, sondern wie eine kommende Generation weiterleben kann“ (Dietrich Bonhoeffer).


Beispiel 2

Schönstädter Bürger_innen holen sich in Eigenregie Biowärme vom Heizkraftwerk des örtlichen Sägewerks.

Schönstadts Ortsmitte ist geprägt von zahlreichen, liebevoll restaurierten Fachwerkhöfen. Die rund 1.600 Einwohner pflegen eine lebendige Dorfgemeinschaft mit einem aktiven Arbeitskreis zur Weiterentwicklung des Ortes (Landessieg im Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, 2009).
Freie Wärmekapazitäten im Biomasse-Heizkraftwerk inspirierten Schönstädter Bürger über eine Nahwärmeversorgung nachzudenken. In einer Fragebogenaktion stimmten 98 % dafür, eine Genossenschaft wurde gegründet und eine Projektgruppe entwickelte auf Grund einer positiven Machbarkeitsstudie die Idee zur Baureife!
Heute werden mit der Energie aus der Baumrinde über ein 13 km langes Nahwärmenetz 280 Häuser versorgt. Das entspricht einem Anteil von 80 %. Im Vergleich zu Öl oder Gas hat die Holzwärme einen verlässlichen Preis, eine positive Ökobilanz und bedeutet eine erhebliche Wertschöpfung vor Ort. Die Nahwärmeversorgung ersetzt jährlich 600.000 Liter Heizöl und 150.000 kWh Nachtspeicherstrom!


Beispiel 3

Der Solaracker in Bernsdorf liefert jährlich 3 Mio kWh Strom und erwirtschaftet für Gemeinde und Bürger_innen eine gute Rendite.

Auf dem Gelände einer verfüllten Kiesgrube wurde eine Photovoltaik-Freiflächenanlage errichtet. Das Kraftwerk mit 3,3 MW Spitzenleistung produziert seit 2012 jährlich 3,1 Mio Kilowattstunden umweltfreundlichen Solarstrom – 13 % des Cölber Stromverbrauchs!
Eine Investitionssumme von 4,9 Mio € und eine prognostizierte Eigenkaptalrendite von 6,8 % sind eine wichtige Wertschöpfung vor Ort! Die Gemeinde Cölbe ist zur Hälfte an der Betreiberfirma beteiligt und entsprechend auch am Ertrag. Die Bürger konnten sich über Solarbriefe oder Kommanditanteile finanziell beteiligen. Schließlich schaffte die Investition Arbeit in Cölber Unternehmen.

Beispiel 4

Schöner und nachhaltiger mobil in Schönstadt mit Elektroautos vom eigenen Carsharingverein.

Um auch auf dem Dorf mobil zu bleiben, gründeten engagierte Bürger in Schönstadt den Verein "Gemeinsam unterwegs" und haben jetzt mit Unterstützung der Region-Burgwald zwei Elektroautos (Renault Zoe) zum Teilen.
Für Menschen, die nicht mehr selbst fahren können oder wollen, stehen ehrenamtliche Fahrer bereit.


Beispiel 5

 „So macht Alltagsradeln Spaß“, meint Günter Schlichthörl, der schon seit Jahren mit seinem flotten Velomobil bei jedem Wetter von Cölbe nach Marburg zur Arbeit fährt.

Die Aktion „Stadtradeln“, an der die Gemeinde Cölbe 2017 zum ersten Mal teilgenommen hat, hat gezeigt, dass Günter Schlichthörl nicht allein ist. Immerhin 58 Alltagsradler_Innen haben sich registriet und in 3 Wochen 13.300 km zurückgelegt und so 2 Tonnen CO2 eingespart!