Bundesweiter Warntag

#Warntag 2024

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    Dieser dient der Kontrolle der Alarmierungs- und Benachrichtigungsmöglichkeiten des Zivil- und Katastrophenschutzes und somit auch einer Pflichtaufgabe der Kommunen nach § 3 Absatz 1 Nr. 5 des Hessischen Brand- und Katastrophenschutzgesetzes (HBKG).

    Max und Flocke erklären den Bundesweiten Warntag
    In diesem Video erklären Max und Flocke auf leicht verständliche Weise, was am Bundesweiten Warntag passiert, warum es ihn gibt und was am Bundesweiten Warntag für Bürgerinnen und Bürger zu beachten ist.

    Wovor wird gewarnt?

    Naturgefahren

    Hochwasser, Überschwemmungen, Lawinengefahr, Erdbeben oder Sonnenstürme – diese Ereignisse werden als Naturgefahren zusammengefasst. Die zuständigen Behörden haben häufig genügend Zeit für eine Vorwarnung, zum Beispiel bei Hochwasser, das sich oft langsam entwickelt. Manchmal geht aber alles sehr schnell. Wann und wo zum Beispiel ein Erdbeben auftritt, kann man selten vorhersagen. Dann warnen die Behörden vor den Auswirkungen und geben Informationen, wie die Betroffenen sich schützen können, zum Beispiel einsturzgefährdete Gebäude verlassen und genügend Abstand zu beschädigten Hochspannungsmasten halten.

    Gefährliche Wetterlage

    Wettervorhersagen gehören zum Alltag. Wird jedoch eine Wetterlage zur Gefahr, dann sprechen die Behörden eine amtliche Warnung aus. Gefährliche Wetterlagen sind zum Beispiel schwere Stürme und Sturmfluten, starke Schnee- und Regenfälle oder Hagel, Hitze- und Kältewellen, schwere Gewitter oder hohe UV-Strahlung. Unterschiede bestehen im zeitlichen Vorlauf: Manche Stürme können die Meteorologen Tage, manche nur Minuten im Voraus erkennen. Das gilt zum Beispiel für Tornados.

    Waffengewalt und Angriffe

    Die Sicherheit ist bedroht, wenn Menschen und öffentliche Ordnung gezielt angegriffen werden. Das kann indirekt geschehen – als Cyber-Angriff über die Manipulation von technologischen Systemen – oder unmittelbar mit Waffengewalt. Das sind seltene, aber sehr zeitkritische Ereignisse. Wenn die Gefahr erkannt wurde, ist eine sofortige Warnung mit klaren Schutzempfehlungen besonders wichtig.

    Unfälle in Chemiebetrieben

    Deutschland ist ein Industriestandort. Es gibt viele Unternehmen, die chemische Stoffe verarbeiten. Diese Unternehmen erfüllen umfangreiche Auflagen. Sie müssen eigene Feuerwehren einrichten und die Anwohner sofort informieren, falls bei einem Unfall zum Beispiel gesundheitsschädliche Stoffe freigesetzt werden. Für Betroffene ist es oft schwer, die Auswirkung von chemischen Stoffen einzuschätzen. Öffentliche Feuerwehren und Unternehmen arbeiten in solchen Fällen eng zusammen, um die Gefahr abzuwehren sowie die Bevölkerung zu warnen und Handlungsempfehlungen zu geben.

    Störungen des Verkehrs

    Eine hohe Verkehrsdichte, Güterverkehr mit LKW und Zügen sowie Schifffahrt und Luftverkehr sind auf unseren Transportwegen gewohnter Alltag. Unfälle gehören auch dazu. Häufig sind von einem Unfall mehr Menschen betroffen als die direkt Beteiligten. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn Verkehrswege gesperrt werden müssen oder wenn ein Güterwaggon, ein Schiff oder ein LKW mit Gefahrstoffen beladen war. Die können bei einem Unfall freigesetzt werden. Auch in diesen Fällen geben die Behörden über eine Warnung Informationen zum Ereignis wie gesperrte Abschnitte, Umleitungen oder Handlungsempfehlungen heraus.

    Stromausfall

    Wenn die Versorgung mit elektrischem Strom ausbleibt, hat das direkte schwerwiegende Auswirkungen auf unseren Alltag. Nicht nur private Haushalte sind dann betroffen, sondern Tankstellen, Lebensmittelgeschäfte, Banken, Ampelanlagen, Aufzüge etc. Häufig fallen dann auch die Telefonnetze aus. Akkus können nicht mehr aufgeladen werden. Für die Warnung bedeutet das, dass wir über viele verschiedene Kanäle Informationen herausgeben müssen, um alles zu nutzen, was in einem solchen Fall noch funktioniert. Am widerstandsfähigsten ist nach wie vor das batteriegetriebene Radio – oder das Autoradio. Ein vorsorglicher Vorrat an Wasser, Lebensmitteln Kerzen und Batterien hilft dabei, die Versorgungslücke gut zu überstehen.

    Ausfall der Versorgung

    In unserem hochindustrialisierten Land sind die meisten Menschen auf eine Infrastruktur angewiesen, die sie mit Strom, Gas, Fernwärme, Telekommunikation, Trinkwasser, Abwasserentsorgung und einem Internetzugang versorgt. Die wichtigsten Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen wie zum Beispiel Krankenhäuser haben Notsysteme, um eine mögliche Versorgungslücke für eine kurze Zeit überbrücken zu können. In solchen Situationen, die den Alltag unmittelbar beeinflussen, sind ständige aktuelle Informationen zur Lage, Schutzempfehlungen und direkte Ansprechstellen besonders wichtig. Diese Informationen können auch Teil einer Warnung sein.

    Krankheitserreger

    Bakterien, Viren, Pilze oder biologische Gifte können die Gesundheit von Menschen und Tieren gefährden. Handelt es sich um besonders ansteckende Infektionskrankheiten, die sich schnell verbreiten, sprechen wir von Epidemien oder Pandemien bzw. bei Tieren von Seuchen. Warnungen geben auch hier Empfehlungen zum Schutz der eigenen Gesundheit und zum Schutz der Nutz- und Haustiere. In Fällen, in denen die Behörden verpflichtende Anordnungen aussprechen (zum Beispiel die Pflicht zur Aufstallung von Nutztieren), können diese Informationen auch über die Warnung weitergegeben werden.

    Radioaktivität

    Radioaktive Strahlung ist mit unseren Sinnen nicht wahrnehmbar und ab einer bestimmten Strahlungsstärke extrem gesundheitsgefährdend bis lebensgefährlich. Die Kombination dieser beiden Eigenschaften ist der Grund, warum die Angst vor radiologischen Gefahren besonders groß ist. Gesundheitsgefährdende radioaktive Strahlung kann bei Unfällen in Kernkraftwerken oder bei Angriffen mit Nuklearwaffen freigesetzt werden. Warnungen in solchen Fällen müssen sehr genau, verlässlich, transparent und rechtzeitig herausgegeben werden, um die Betroffenen in ihrem Selbstschutz zu unterstützen. In einer Warnung können Informationen zur richtigen Einnahme von Jodtabletten, zu Evakuierungsrouten, Sammel- und Ansprechstellen enthalten sein.

    Feuer

    Vor Bränden wird dann gewarnt, wenn ein größerer Bereich betroffen ist und Anwohner sich schützen müssen, entweder vor den Brandgasen durch Schließen von Fenstern und Türen oder – zum Beispiel bei großflächigen Waldbränden – vor dem Feuer selbst durch Evakuierung. In besonders trockenen Wetterperioden warnen die Behörden auch vor Brandgefahr. Dann muss offenes Feuer, Feuerwerk oder Rauchen im betroffenen Gebiet vermieden werden.

    Wer warnt?

    In Deutschland ist gesetzlich geregelt, wer amtlich warnen muss. Abhängig von der Art der Gefahr sind das unterschiedliche Behörden. Bei einigen Ereignissen geben auch mehrere Behörden gleichzeitig Warnungen und Gefahreninformationen heraus, zum Beispiel bei Evakuierungen. Das macht es für Betroffene manchmal schwierig, die Quelle der Warnung zu erkennen. In amtlichen Warnungen ist deshalb immer klar gekennzeichnet, wer die Warnung herausgegeben hat.

    Der Bund

    Den Warnauftrag der Bundesregierung führen verschiedene Bundesbehörden aus. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) ist für gefährliche Wetterlagen zuständig. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrografie (BSH) übernimmt den Bereich Gezeiten, Wasserstand und Sturmflut, und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) informiert über alles rund um Cyber-Attacken, Viren und Trojaner. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) würde die betroffene Bevölkerung bei Kriegsgefahren warnen, zum Beispiel bei einem Raketenangriff. Das BBK ist auch der Betreiber des Modularen Warnsystems.

    Die Bundesländer

    In jedem Lagezentrum der 16 Bundesländer steht eine Station des Modularen Warnsystems. Das jeweilige Bundesland unterstützt, wenn die Auswirkungen einer Gefahr so groß sind, dass Städte und Landkreise sie nicht allein bewältigen können. Die Lagezentren der Landesregierungen organisieren und koordinieren dann die nötigen Mittel. Damit sind sie auch für die Warnungen zuständig. Darüber hinaus würden die Länder den Bund in Falle von Kriegsgefahren mit ihren Warnmitteln bei der Warnung der Bevölkerung unterstützen.

    Feuerwehr

    Sowohl Freiwillige als auch Berufsfeuerwehren sind Einrichtungen der Stadtverwaltungen, denn Brandschutz und Hilfeleistung bei Unfällen ist für jede Stadt gesetzliche Pflicht. Betrifft die Auswirkung einer Gefahr eine größere Gruppe von Menschen, so warnen die Feuerwehren über ihre Leitstellen. Leitstellen sind Koordinationszentren. Hier werden Notrufe angenommen, Einsätze koordiniert und auch Warnungen ausgegeben. Welche Warnkanäle dazu genutzt werden, hängt von der technischen Ausstattung und der Personalstärke ab.

    Polizei

    Bei Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung werden die Landespolizeien tätig. Warnungen gibt die Polizei zum Beispiel dann heraus, wenn der Verkehr betroffen ist –bei Unfällen und Sperrungen – oder wenn Menschen sich sehr schnell in Sicherheit bringen müssen, zum Beispiel bei Bombenfunden oder Gewalttaten. Viele Polizeien nutzen für Warnungen seit einigen Jahren unter anderem Soziale Medien wie Twitter und Facebook.

    Hochwasserzentralen

    Jedes Bundesland betreibt eigene Hochwassermeldedienste, die über den Wasserpegel von Flüssen und Seen informiert. Diese Informationen werden über eine gemeinsame Webseite der Bundesländer und über verschiedene Apps veröffentlicht. Sollten die Wasserpegel gefährlich hoch werden, wird eine amtliche Warnung ausgesprochen.

    Deutscher Wetterdienst

    Der Deutsche Wetterdienst gibt als nationaler Wetterdienst der Bundesrepublik Deutschland amtliche Warnungen vor gefährlichen Wetterlagen heraus: etwa Stürme, Starkregen, Gewitter, Hitze- und Kältewellen. Meteorologen – Wetterexperten – beobachten die Wetterentwicklung rund um die Uhr. Wann und ob aus einer Vorhersage eine Frühwarnung oder Warnung wird, ist anhand von Schwellenwerten genau definiert.

    Was können Sie tun?

    Mit jeder Warnung erhalten Sie in der Regel Empfehlungen, was Sie zu Ihrem Schutz tun können oder wo Sie weitere Informationen erhalten. Darüber hinaus hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) Tipps und Checklisten für die Vorsorge zusammengestellt. Alle Broschüren können Sie von der BBK-Webseite herunterladen.

    Weitere Informationen erhalten Sie hier.