Die Bürgerhilfe Cölbe ist ein Zusammenschluss von Bürgern, Vertreter der politischen Gemeinde, der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Cölbe und des Kirchenkreises Kirchhain. Das gemeinsame Ziel ist es, auf ehrenamtlicher Basis pflegebedürftigen Menschen so lange es geht das Leben in der vertrauten Umgebung zu ermöglichen und den pflegenden Angehörigen eine spürbare Entlastung anbieten zu können.
Unsere zertifizierten Bürgerhelfer/innen unterstützen im Sinne des diakonischen Handelns Menschen mit einem Hilfe-, Pflege- und Betreuungsbedarf in der selbständigen Lebensführung in ihrer gewohnten häuslichen und räumlichen Umgebung und ermöglichen ihnen dadurch die Teilhabe am sozialen Leben in der Gemeinde.
Die Aufgaben der Bürgerhelfer/innen sind vielfältig: gemeinsame Gespräche, Spaziergänge oder Kochen, Begleitung bei Arztbesuchen, Freizeitangeboten oder dem Einkaufen oder einfach „nur“ gemeinsame Zeit schenken und bei einer Tasse Tee oder Kaffee in Erinnerungen schwelgen. Selbstverständlich unterliegt alles der Schweigepflicht!
Die Bürgerhilfe kümmert sich also um das Lebensumfeld in den eigenen vier Wänden und ergänzt den professionellen Pflege- und Reinigungsbereich ohne diesen zu tangieren.
Die Pflegekasse übernimmt die Kosten für unsere Unterstützungsangebote bis zu einer Höhe von derzeit 125 € monatlich im Rahmen des Entlastungsbetrages, auf den jede Person mit einem Pflegegrad (ab PG 1) Anspruch hat. Selbstverständlich kann dieser Betrag auch aus eigenen Mitteln aufgestockt werden.
Sie wollen sich engagieren?
Wir sind stetig auf der Suche nach Ehrenamtlichen, die sich bei uns einbringen möchten und durch ihr Engagement ihren Mitmenschen und sich selbst einen neuen Lebenssinn und Freude schenken möchten.
Sie bestimmen hierbei selbst, wieviel Zeit Sie einbringen möchten und welche Art von Hilfe Sie leisten können und wollen. Während des Hilfseinsatzes sind alle Bürgerhelfer/innen über den Verein versichert.
Selbstverständlich wird neben den Fahrtkosten auch eine steuerfreie Aufwandsentschädigung gezahlt. Das nötige Know-How bekommen Sie durch uns in einer regelmäßig durchgeführten Schulung vermittelt – sprechen Sie uns sehr gerne an!
Informationen gibt es per E-Mail unter buergerhilfe@coelbe.deoder telefonischbei Carsten Freichel (0170-77 36 591 AB). Die Kontaktdaten finden Sie in der rechten Spalte / nachfolgend auf dieser Seite.
Zusammenarbeit stärkt Strukturen
Nachhaltige Unterstützung für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige
Marburg-Biedenkopf – Um Pflegebedürftige und pflegende Angehörige mit nachhaltigen Strukturen zu unterstützen, haben die Mitglieder des Netzwerks der Bürgerhilfen durch Unterstützung des Landkreises eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet und sich auf gemeinsame Ziele geeinigt. So sollen Unterstützungsangebote im Alltag durch bürgerliches Engagement mittels einer stabilen Struktur und guter Vernetzung qualitativ gesichert und weiterentwickelt werden.
Im Landkreis Marburg-Biedenkopf besteht seit 2018 ein Netzwerk von Bürger- und Nachbarschaftsinitiativen, um dem Bedarf an niedrigschwelliger Unterstützung für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige zu entsprechen.Der Kreis mit seinem Fachdienst Altenhilfeplanung unterstützt das Netzwerk in fachlicher und organisatorischer Hinsicht seit Beginn. Dafür erhält der Kreis für das Netzwerk der Bürgerhilfen seit 2019 Fördermittel von 20.000 Euro pro Jahr vom Verband der Pflegekassen in Hessen.
Im Landkreis leben fast 15.000 Pflegebedürftige, die Leistungen der Pflegeversicherung erhalten. Die große Mehrheit der Pflegebedürftigen, rund 85 Prozent, wird zuhause versorgt. Davon organisiert zwei Drittel ihre Pflege allein, mit allen damit verbundenen Risiken und Belastungen. Hier soll das Netzwerk von Bürger- und Nachbarschaftshilfen Hilfe bieten.
Die Aufgaben der einzelnen Bürgerhilfen bestehen darin, durch Unterstützungsangebote im Alltag hilfebedürftigen Menschen das Leben in den eigenen vier Wänden so lange wie möglich und möglichst eigenständig zu erhalten. Darunter fällt zum Beispiel die Betreuung von Pflegebedürftigen während die Angehörigen verhindert sind, aber auch die Unterstützung und Begleitung bei Alltagsaktivitäten wie Arztbesuchen oder bei der Erledigung des Haushalts. Auch die Unterstützung pflegender Angehöriger ist Teil der Aufgaben. Die Angebote in dem Bereich stellen einen elementaren Baustein in der Versorgungslandschaft dar und tragen maßgeblich zu der Entlastung der pflegenden Angehörigen bei.
Das Netzwerk für Bürgerhilfen ermöglicht, die bestehende Zusammenarbeit im Bereich der Angebote zu vertiefen und gemeinsame Lösungswege mit neuen Vernetzungsmodellen zu erproben. Mit den entstehenden Synergien bei der Organisation, bei der öffentlichen Sichtbarkeit und der nachhaltigen Entwicklung soll ein Beitrag zur Verstetigung der Angebote von Bürgerhilfen geleistet werden.
Es finden regelmäßige Treffen der Lenkungsgruppe und der unterschiedlichen Arbeitsgruppen statt, die auch in Zukunft weiter fortgeführt werden sollen. Zudem sind unterschiedliche Referentinnen und Referent sowie Beraterinnen und Berater in den Prozess eingebunden, um zum Beispiel eine Strategie für Öffentlichkeitsarbeit und gemeinsame Formulare oder Checklisten zu entwickeln.
In neun von 22 Kommunen haben sich bereits Vereine etabliert, die mit bürgerschaftlich engagierten Helferinnen und Helfer arbeiten und Angebote zur Unterstützung im Alltag erbringen. Die Kombination aus Hauptamt und bürgerschaftlichem Engagement ermöglicht einen niederschwelligen Zugang und reduziert die finanziellen Barrieren. Bürgerhilfen bereichern die Bemühungen um Daseinsfürsorge der jeweiligen Kommune und zielen daher auch auf eine gute Zusammenarbeit vor Ort ab.
Die wichtige gesellschaftliche Aufgabe der Bürgerhilfen bringt auch Herausforderungen mit sich, die durch Zusammenarbeit an den richtigen Stellen und einem konstanten Austausch aller Aktiven besser zu bewältigen sind. Durch eine stabile Struktur und gute Vernetzung der bürgerschaftlich Engagierten ist neben fachlicher Weiterentwicklung und Sicherung der Qualität auch die Nachhaltigkeit bestehender Strukturen gefestigter. Nicht zuletzt profitieren neue Initiativen und Interessierte von der gebündelten Erfahrung und dem Wissen der Mitglieder. So wird im Rahmen des Netzwerkes ein Werkzeugkoffer entwickelt, der neue Initiativen beim Aufbau unterstützen soll.
Folgende Personen und Initiativen haben die Kooperationsvereinbarung unterzeichnet:
Burkhard Wachtel (Vorstand) und Christina Stettin (Koordinatorin) vom Bürgerverein Leben und Altwerden in Mardorf und Umgebung e.V. - Bürgerhilfe Stadt Amöneburg;
Adelheid Sauer (Vorstand) und Melanie Sohl (Koordinatorin) vom Verein Soziales Netzwerk Kirchhain;
Ernst Boltner (Vorstand) und Anke Bodenstein (Koordinatorin) vom Verein Bürgerhilfe Wetter;
Peter Tschigorin vom Verein Schau Voraus Biedenkopf;
Thomas Meyer-Bairam (Vorstand) und Isa Brelowski vom Verein Bürgerhilfe Lahntal;
Ilona Pohl (Vorstand) und Emilia Mann (Koordinatorin) vom Verein Bürgerhilfe Stadtallendorf;
Dieter Trümpert (Vorstand) und Eva Hartmann (Koordinatorin) vom Verein WIR für UNS! Bürgerverein Neustadt;
Iris Richter Plewka (Vorstand) und Susanne Veit (Koordinatorin) vom Verein WIR IM QUARTIER – DRK Schwesternschaft Marburg;
Peter Blonien (Vorstand) und Beatrix Parsons (Vorstand und Koordinatorin) vom Verein zur Förderung gemeinschaftlicher Bürgerhilfe in Cölbe und Umgebung.