Winterfester Garten
Folgende Situation:
Die Gartenstühle wandern von der Terrasse in die Garage, die Tage werden kürzer, die Bäume verlieren ihre Blätter und der Garten muss winterfest gemacht werden. Doch wohin mit all den Blättern und dem Astschnitt? Der Müllabfuhrzweckverband Biedenkopf liefert die wichtigsten Antworten.
Das vielleicht dringendste Problem wird beim Blick auf die Bäume im Garten offensichtlich. Wohin soll das Laub? Falls ein eigener Komposthaufen besteht, sollte das Laub dort aufgeschichtet werden. Es ist ratsam einige Zweige, Grasschnitt und vielleicht auch Hornspäne mit hinein zu mischen. Im Frühjahr sind die Blätter zu einem nährstoffreichen Humus verrottet, der anstelle von teuer gekaufter Gartenerde Verwendung findet. Eine Blätterdecke aus angehäuftem Laub schützt Pflanzen im Garten vor dem Erfrieren und gibt auch Kleinlebewesen die Möglichkeit zu überwintern.
Ist kein Komposthaufen vorhanden oder das Laub einfach zu viel, kann auch immer eine Biozusatztonne bim Müllabführzweckverband Biedenkopf bestellt werden. Da sich das hohe Aufkommen von Laub nur über einen kurzen Zeitraum erstreckt, können die Blätter auch im PKW-Kofferraum in großen Säcke verpackt zum Biomassezentrum nach Kirchhain-Stausebach gefahren werden.
Da nun auch die Zeit zum Schneiden von Bäumen und Sträuchern ist, fällt natürlich auch einiges an Ästen an. Die Entsorgung in Wald und Flur ist verboten. Der Gedanke, den Wald dafür zu nutzen, scheint zwar nachvollziehbar, da es sich ja bei Ast- und Strauchschnitt ebenfalls um organischen Abfall handelt, jedoch werden durch die zusätzliche Biomasse und den daraus entstehenden Dünger andere Pflanzen, wie beispielsweise Brennnesseln bevorzugt und andere zurückgedrängt. Zusätzlich werden durch Wurzeln und Samen von nicht-einheimischen Gewächsen heimische Pflanzen verdrängt. Es besteht beispielsweise immer die Gefahr, dass sich Pflanzen, wie der Japan-Knöterich mit seinem weit verzweigten Wurzelgeflecht, unkontrolliert ausbreiten. In diesem speziellen Falle warnt sogar das Bundesamt für Naturschutz ausdrücklich vor einer illegalen Entsorgung. Diese Pflanze verbreitet sich derart aggressiv, dass sie nicht dem Biomüll zugeführt werden darf, sondern über Restmüll entsorgt und damit verbrannt werden muss.
Die Gemeinde Cölbe bietet außerdem die Möglichkeit an, Baum-, Strauch- und Heckenschnitt ordnungsgemäß zu entsorgen.
Auch Beete und vor allem Gräber auf Friedhöfen müssen winterfest gemacht werden. Bei Beeten bietet sich auch eine Schicht Laub an, da diese nicht nur vor Frost, sondern auch vor Starkregen und dem Auswaschen der Mineralien schützt. Bei Gräbern gestaltet sich die Situation anders, da im Herbst meist frostfeste Pflanzen gesetzt werden. Der MZV veranstaltet momentan Informationsveranstaltungen für Ortsbeiräte der Mitgliedskommunen. Dabei kommt immer wieder die Frage nach fehlenden Abfalleimern auf Friedhöfen auf. Die Problematik ist vielschichtig. Einige Bürger haben in die aufgestellten Biotonnen auch Untersetzer der Pflanzen aus Plastik geworfen. Daher konnte der Bioabfall nicht mehr recycelt werden und wanderte in die Müllverbrennung. Zudem sahen einige Bürger die frei zugänglichen Abfalleimer als günstige Möglichkeit, ihren Sondermüll loszuwerden. Daher mussten viele der aufgestellten Abfallgefäße abgebaut werden.
Zurück zum Garten: Kann der Garten dem Frost nun trotzen, fällt der Blick auf einen alten Sandkasten. Die Kinder sind zu alt, um darin zu spielen, stellt sich nun die Frage, wohin mit dem überschüssigen Sand. Ein kleiner Sandkasten verfügt bereits über 60 Kilogramm Sand. Etwas Sand verteilt auf dem Rasen hilft dem Boden, um aufgelockert und wasserdurchlässig zu bleiben. Außerdem beugt etwas Sand die Bildung von Moos vor. Bleibt weiterhin viel Sand übrig, sollte jedoch davon abgesehen werden, diesen anonym einem Spielplatz zu spenden, denn strenggenommen stellt dies genauso eine Ordnungswidrigkeit dar, wie die Beseitigung in Wäldern und auf Feldwegen. Falls noch etwas Sand übrigbleibt, nehmen Bauschuttverwerter den Rest an.
Nachdem die Gartenstühle in die Garage geräumt wurden, fällt der Blick auf einen alten, defekten Kühlschrank, der irgendwann mal aussortiert wurde. Daran angelehnt ein großer Sack mit Dünger. Den Kühlschrank holt die Firma INTEGRAL kostenlos ab. Die Telefonnummer befindet sich auf der Rückseite des Abfuhrkalenders und auf der Homepage des MZV. Wichtig vielleicht noch zu wissen: Die durch die Straßen fahrenden Altmetallsammler dürfen aufgrund der umweltgerechten Entsorgung von Kühlflüssigkeiten und anderen Stoffen sogenannte „Weiße Ware“ nicht mitnehmen. „Weiße Ware“ sind elektrische Haushaltsgroßgeräte, die früher immer weiß lackiert waren, daher der Name. Wem die Zeit zur Abholung zu lange dauert, der kann sein Altgerät auf den Recyclinghöfen von INTEGRAL in Dautphetal und Marburg anliefern.
Der Dünger, der an den Kühlschrank gelehnt war, ist Sondermüll. Industriell hergestellter Dünger besteht meist aus Stickstoff, Phosphor und Kalium versetzt mit weiteren Spurenelementen. Ein Komposthaufen sollte vor einem chemischen Dünger immer vorgezogen werden. Die Termine für den Sondermüll befinden sich auf der Webseite des MZV oder auch auf unseren Abfuhrkalendern.
Nachdem nun der gesamte Garten bereit für den Winter gemacht wurde, schauen wir uns die Blumenkübel und Töpfe auf Terrasse und Balkon an. Vom letzten Winter sind vor allem die Terrakotta-Kübel gerissen. Ein einfacher Weg sie nicht in den Restmüll zu geben, lautet Wasserglas. Ähnlich wie dickflüssige Farbe wird diese Substanz aufgetragen und ergibt eine glasartige, glatte Oberfläche, die Risse überdeckt. Wichtig: Sind die Kübel und Töpfe wirklich nicht mehr zu gebrauchen, in den Restmüll oder Sperrmüll damit und nicht in oder vor den Altglascontainer, denn diese Materialien haben andere Schmelzpunkte wie beispielsweise Marmeladengläser oder Sektflaschen. Es käme dann zu unerwünschten Einschlüssen im neuen Glas.
Wir hoffen, wir konnten einige Fragen bezüglich der Vorbereitung des Gartens auf den Winter klären.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr MZV